Dienstag, 14. November 2017

Buchreview "Straight to you" D. Moody

David Moody. Die Sonne stirbt. Die Temperatur steigt Stunde um Stunde, ohne jegliche Pause. Mit diesem Anstieg wird der Planet bald unbewohnbar sein. Alles Leben wird erlöschen. Es könnte in Wochen passieren, in Tagen … vielleicht bleiben uns auch nur Stunden. Die Gesellschaft fängt an zu bröckeln. Die kochende Welt geht in ein Chaos über. Steven Johnsons Frau ist Hunderte Kilometer entfernt, und alles was zählt, ist, sie vor dem Ende zu erreichen. Er muss jetzt handeln, es bleibt keine Zeit zu stoppen und nachzudenken. Jede Sekunde ist kostbar. Morgen ist es zu spät.

Nachdem Samantha ohne jeglichen Grund oder eine Vorwarnung ihr Kind verloren hat, läuft die Ehe mit Steven nicht mehr rund. Irgendwann entschließt sie sich, zu ihrem Dad zu fahren, der Steven nicht gerade abgöttisch liebt. Fast schon eine Garantie, dass ihr Gatte ihr hierher nicht folgen wird. Doch auch die liebe Sonne hat es nicht gut gemeint mit ihr und ihren Mitmenschen. Was begann wie ein ordentlicher Sommer wird zu einer Hitzeperiode, die kaum jemand aushalten kann. Immer stärker wird die Glut, die von einer Sonne ausgeht, mit der etwas nicht stimmt und die Bewohner des Planten müssen sich darauf einstellen, dass ihre Welt bald zugrunde geht. Und sie mit ihr. Es gibt sogar Leute, die sich damit arrangieren können. Spaß haben, solange es noch geht und dann abtreten, ist deren Devise. Andere hoffen auf eine Rettung welcher Art auch immer. Und Steven? Der will bei seiner Frau sein, wie immer diese Katastrophe auch enden mag. Also setzt er sich in sein Auto und macht sich auf den Weg. Doch nicht nur er will die Gegend verlassen und so muss er das Chaos auf den Straßen miterleben und Menschen dabei beobachten, wie sie in ihren Wagen beinahe gegart werden. Er trifft andere, die ebenso wie er nur zu ihren Lieben wollen. Und sieht aus der Ferne, wie viele durchdrehen und es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt. Bald ist seine Karre am Ende und er muss zu Fuß weiter.Das Sonnenlicht wird immer gleißender, immer neue Hitzestürme brennen der Erde und den Menschen den letzten Funken Leben aus dem Leib, Flüsse und Seen trocknen aus, doch Steven schleppt sich immer weiter. Zu seiner Frau. Nur sie zählt für ihn. 

Teil zwei der Rubrik "Autoren können auch anders" aus dem Verlag Voodoo-Press. David Moody kennt man ja durch seine Hater-Romane oder Zombie-Stories. Davon ist er hier so weit entfernt wie Bruce Willis von Interesse an seiner Arbeit oder Nicolas Cage von einer Lead-Rolle in einem Blockbuster. "Straight to you" ist eine Romanze, ein Drama rund um ein Weltuntergangsszenario. Diese Dystopie wartet nicht mit Actionsequenzen auf, aber dennoch mit Spannungselementen und vielen menschlichen Zügen im Angesicht des nahenden Todes. Bevor Steven auf Reisen geht und seine Gattin sich zu ihrem Vater aufmacht, ist der Roman für kurze Zeit ein persönliches Drama zweier Menschen aufgrund eines Verlustes, der schwer zu verkraften ist. Sie entfremden sich, gehen ihre eigenen Wege, reden nicht miteinander. Alte Animositäten brechen wieder auf zwischen den Menschen, die um sie herum sind, den Familienmitgliedern. Die große Katastrophe, das sich anbahnende Ende, wird nicht wirklich registriert. Erst als die Situation unerträglich wird, besinnt sich Steven und zieht los. Und hier wird es dann etwas unlogisch. Die Welt und die Menschen werden gekocht oder gar bewegen sich auf einem übergroßen Grill und dennoch trocknet da kein Aas aus oder kriegt mal nen Sonnenbrand und bei den geschilderten Hitzewallungen müsste denen die Pelle schon vom Körper fallen. Nur ein Deckel und ne Sonnenbrille scheinen da als Schutz etwas wenig. Okay, lassen wir die Waliser!!!! so unempfindlich gegen Sonnenstrahlung sein wie die Amis in ihren Filmen es gegen atomare Strahlung sind. Nun ja, er ist also mit dem Auto auf dem Weg und nimmt dann noch Ray mit, einen Mann, dessen Karre liegengeblieben ist. Der wird zum nervigen Charakter, der nicht nur den Protagonisten mit der Zeit in Rage bringt. Je länger die Tortur dauert, um so düsterer werden Stevens Befürchtungen vor weiteren Begegnungen und um das Schicksal seiner Frau. Denn nur sie will er erreichen. Eine untypische Dystopie von David Moody und sein Erstlingswerk, was denn trotz einiger Veränderungen durch den Autor auch hier und da durchschimmert. Eine tragische Geschichte um eine große Liebe im Angesicht des nahenden Untergangs, die den Leser aber mitnehmen kann und auch Fans von Genrekost nicht abschrecken sollte. Der eine oder andere Mangel eines Frühwerks mal übersehen, ist "Straight to you" lesenswerte Kost. Sollte man zumindest mal antesten.

2 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Ich hab die Seite wegen anhaltenden Bruce-Willis-Bashings jetzt mal gemeldet. Immerhin ist Bruce Willis kein Deutscher, demnach Ausländer, und damit sind wir bei Hetze. Bald machen die Euren Laden dicht. Muharhar! ;-)

Anonym hat gesagt…

Pfft, schlechte Recherche. Frag mal seine Mama. Du hast also im Prinzip die Dame missachtet. Mal schauen, ob das schon den Tatbestand des Sexismus erfüllt, bei dem ja heutzutage schon "schuldig bei Verdacht" zu gelten scheint. Petzen können wir auch. Hähä. ;-)

Guß
Harry